Rezension // Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge von Ruth Hogan

Bereits im Februar durfte ich diesen Roman von Ruth Hogan vorab lesen und eine Mini-Besprechung für das Magazin der Wagner’schen Buchhandlung schreiben. Erschienen ist  Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge am 19. Mai 2017. Von alleine hätte ich wohl kaum zum Roman gegriffen, da ich weder die Autorin noch den List Verlag kannte. Grundsätzlich greife ich eher zu originelleren Titeln und nicht Romanen, die einen relativ glatten Eindruck machen, nichts desto trotz habe ich die Figuren über 300 Seiten begleitet.

Inhaltsangabe zu Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge

Anthony, ein passionierter Sammler, stirbt und hinterlässt alles was er hat seiner jungen Haushälterin Laura. Das Erbe inkludiert aber nicht nur ein hübsches Haus, sondern ein Sammelsurium an verlorenen Dingen, die den Weg zurück zu ihren BesitzerInnen finden sollen. Aber wie soll sie das anstellen, wie kann sie dem letzten Wunsch ihres Freundes nachkommen? Alleine wird sie dies kaum meistern können, aber da wäre das Nachbarskind Sunshine und Freddy, der süße Gärtner. Soweit so gut. Die drei werden zu einem eingespieltem Team, das sich dafür einsetzt, dass die verlorenen Gegenstände, darunter skurrile Dinge wie eine zur Urne umfunktionierten Keksdose, zu ihren Besitzern zurückfinden. Sie richten ein Online-Protal ein, das sie unterstützen soll das Projekt nach außen zu tragen. Parallel wird die Geschichte von Bomber dem Verleger und seiner Assistentin Eunice erzählt. Sie hat einst ein Medaillon auf der Straße gefunden, das seitdem ihr Glückbringer ist. Das Glück in der Liebe scheint ihr allerdings zu fehlen, da sie hoffnungslos in ihren Chef verliebt ist. Die zwei Erzählstränge kommen sich nach und nach näher und wurden von der Autorin gekonnt miteinander verstrickt.

Meine Gedanken zum Roman

Dem Roman fehlt leider ein bisschen der Flow. Es ist eine durchaus nette Erzählung mit einer interessanten Handlungsstruktur, allerdings kommt man beim Lesen nicht so richtig in Fahrt. Die Idee, die Geschichte von verlorenen Dingen zu erzählen, finde ich sehr gut und ist ein super Beispiel dafür, wie klassisches Storytelling sein muss. Der Roman ist also mit vielen weiteren Erzählungen gespickt. Open End vorprogrammiert. Die Umsetzung als gesamtes ist meines Erachtens weniger gelungen.
Die Charaktere der Handlung sind allesamt sympathisch und besonders Sunshine rückt ins Interesse der LeserInnen. Die junge Nachbarin von Anthony und später von Laura hat das Down-Syndrom und steht beispielhaft dafür, dass solche Menschen über ein besonderes Feingefühl verfügen: Sunshine spürt die Geschichte hinter jedem verlorenen Gegenstand. Im Laufe der Erzählung beginnt es im Haus von Laura zum Spuken an, das macht die Erzählung ein klein wenig lächerlich. Besonderes Mitleid hatte ich auch mit Eunice aus der parallel erzählten Handlung (die eher im Schatten des anderen Erzählstranges steht). Ihre Liebe wurde einfach nicht erwidert.

Zur Autorin Ruth Hogan

Schlaflose Nächte brachten die Engländerin Ruth Hogan dazu den Roman zu schreiben. Hinzu kommt die Leidenschaft für das Sammeln von Fundstücken. Die Autorin wohnt gemeinsam mit drei Hunden und ihrem Mann in Bedford und musste schon einige Schicksalsschläge wie einen Autounfall und eine Krebserkrankung bewältigen.

Hier geht’s zum Roman (wurde mir freundlicherweise von der Wagner’schen Buchhandlung zur Verfügung gestellt).

6 Kommentare Gib deinen ab

  1. Celina sagt:

    Hallo Evelyn,

    ich habe deine Rezension bei meiner zu diesem Buch verlinkt und hoffe, das ist für dich in Ordnung 🙂

    Liebe Grüße
    Celina

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    1. Liebe Celina, selbstverständlich – da freue ich mich sogar sehr! LG Evelyn

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